Quelle: Umweltbundesamt
Quelle: Umweltbundesamt

Das Märchen vom sauberen Auto

Die Emissionen aus dem Verkehrssektor schaden nicht nur dem Klima sondern belasten auch die Luft. Ein breites Bündnis aus Ludwigsburger Umweltinitiativen nimmt sich demThema "Dieselskandal" an und ludt ein zu einem Vortrag und Diskussion mit Jürgen Resch, DUH Bundesgeschäftsführer.

 

Saubere Autos für saubere Luft

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe

Vortrag und Diskussion
Freitag, 27.10.2017 19:00 Uhr
Staatsarchiv Ludwigsburg

Arsenalplatz 3, Eintritt frei


Jürgen Resch berichtete über die von der Deutschen Umwelthilfe seit 30 Jahren geführte Auseinandersetzung mit der Automobilindustrie für eine wirkungsvolle Abgasreinigung. Der Weg ging über die Durchsetzung des Dreiwege-Katalysators bei Benzin-Pkws, die Durchsetzung schwefelfreier Kraftstoffe, den Kampf um den Diesel-Partikelfilter bis zur Aufdeckung des alle Autohersteller betreffenden Betrugs bei den Stickoxiden.
 
Die Folgen dieses kriminellen Handelns sind massive und bis heute anhaltende Überschreitungen des Luftqualitätsgrenzwerts für Stickstoffdioxid (NO2). Mit 16 Klagen vor Gericht sowie weiteren 45 eingeleiteten Rechtsverfahren möchte die DUH ab 2018 die "Saubere Luft in unseren Städten" durchsetzen und jährlich tausende vorzeitige Todesfälle und hunderttausende Atemwegs-Erkrankungen verhindern.
 
Jürgen Resch hat die Notwendigkeit einer Neujustierung des Verhältnisses Schiene-Straße bzw. eines Ausbaus des ÖPNV beleuchtet. Und er zeigte auf, wie den knapp 9 Millionen von den Autokonzernen betrogenen Haltern von Euro 5 und Euro 6 Diesel-Pkws geholfen werden kann, durch eine technische Nachrüstung auf Kosten der Hersteller den Wertverlust dieser Diesel-Pkw sowie Liefer- und Handwerkerfahrzeuge aufzuhalten und die Mobilität auch für die Zukunft sicherzustellen.

 

www.duh.de

 

Spritverbrauch

www.duh.de/projekte/mehrverbrauch

 

Dieselgate

www.duh.de/projekte/dieselabgas-betrug


Emissionen im Verkehr

www.duh.de/projekte/eki-kontrollen

 

Mit dabei sind im Trägerkreis für diese Veranstaltung:

VCD, ADFC, NABU, Bürgerbündnis K21, Robin Wood, BI Anti-Atom.

Unterstützer sind der BUND und Die Linke.

 


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Flyer Veranstaltung mit Jürgen Resch
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Weitere Informationen

WHO empfiehlt deutliche Unterschreitung des Grenzwertes

Die gesundheitlichen Auswirkungen einer Exposition mit Stickstoffdioxid wurden in verschiedenen Studien nachgewiesen. Eine Exposition wirkt primär auf die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System. Naturgemäß sind entsprechend disponierte Personengruppen, wie beispielsweise Kinder und Asthmatiker, hiervon stärker betroffen als gesundheitlich unauffällige Erwachsene. Gemäß neuer Studien (WHO 2013) liegt die Wirkungsschwelle für gesundheitliche Auswirkungen einer Exposition mit Stickstoffdioxid bei 20 µg/m³ im Jahresmittel. Eine Überschreitung dieses Wertes ist auf Empfehlung der WHO zu vermeiden.

siehe Internetseite WHO

Link: http://www.euro.who.int/en/health-topics/environment-and-health/air-quality/publications/2013/health-risks-of-air-pollution-in-europe-hrapie-project.-recommendations-for-concentrationresponse-functions-for-costbenefit-analysis-of-particulate-matter,-ozone-and-nitrogen-dioxide


Dicke Luft schadet Embryonen

 

Die Zeitschrift "Natur" berichtet in der Ausgabe 02-18 auf Seite 35: 

 

"Abgase schaden schon Ungeborenen, haben Londoner Wissenschaftler herausgefunden. Sie erhöhen das Risiko von Frühgeburten. Je größer die Luftverschmutzung, desto häufiger kommen die Kinder zudem mit einem unterdurchschnittlichen Geburtsgewicht zur Welt. Insbesondere Feinstaub mit Partikeln von weniger als 2,5 Mikrometern Durchmesser wirkt sich negativ aus, so die Forscher. Durch welche Mechanismen Stickoxide, Feinstaub und größere Staubpartikel das Gewicht der Kinder beeinflussen, sei noch unklar. Ein geringes Geburtsgewicht sei aber ein Zeichen einer verzögerten Entwicklung, wer klein und zierlich auf die Welt komme, werde häufiger krank. Für die Studie wurden 540.000 Londoner Geburten in denJahren 2006 bis 2010 ausgewertet."


VCD Auto-Umweltliste - Autokauf im Abgasskandal

Mitten im Abgasskandal eine neue VCD Auto-Umweltliste herausgeben? Ja, gerade jetzt ist das richtig und wichtig! Die VCD Auto-Umweltliste 2017/2018 gibt potenziellen Autokäuferinnen und Käufern die nötige Orientierung. Wir empfehlen ...

Weiterlesen unter VCD


Rückenwind für Rechte der Dieselfahrer

Was bedeutet es für Autobesitzer, wenn sich Fahrzeughersteller öffentlich dazu bekennen, dass der Abgasausstoß eines Autos höher ist als angegeben? Und was heißt eine manipulierte Dieselsoftware konkret für mein Fahrzeug? Dieselfahrer sind bei der aktuellen Debatte ... 

Weiterlesen bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg


Autoindustrie kann Diesel-Updates steuerlich absetzen

Die deutsche Autoindustrie kann die Kosten für die Software-Updates bei Millionen Dieselautos steuerlich absetzen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" ... 

Weiterlesen unter www.sueddeutsche.de


12. Deutsches CSR-Forum liegt hinter uns

„Yuppies sind out. Kälte ist out. Verantwortungslosigkeit ist out“ – CSR wird Mainstream. Bürgerschaftliches Engagement bringt mehr Demokratie in Unternehmen. ...

Nach zwei Tagen ist am Abend des 6. April 2016 das 12. Deutsche CSR-Forum in Ludwigsburg zu Ende gegangen. ...

Ausgezeichnet wurden Dr. Axel Friedrich und Jürgen Resch ... 

Weiterlesen unter CSR Forum

Weitere Berichte unter Bietigheimer Zeitung

und globalmagazin.com


„Acht-Punkte-Sofortprogramm für saubere Luft“ der Deutschen Umwelthilfe

1. Verbindliche Zusage der Autokonzerne, ab 1.1.2018 nur noch Diesel-Neuwagen zu verkaufen, die den Euro 6-Grenzwert für NOx von 80 mg/km auf der Straße einhalten (gemäß RDE-Abgasmessung und dies bei Temperaturen bis minus 15 Grad Celsius).

 

2. Verstärkung des Angebots sauberer und effizienter Antriebstechnologien bei Neufahrzeugen noch im Jahr 2018 (Erdgas-, effiziente Benzin-Hybrid- und Elektroantriebe).

 

3. Verpflichtender Rückruf sämtlicher Euro 5 + 6 Diesel-Fahrzeuge zur Hardware-Nachrüstung mit Harnstoff betriebener SCR Abgasreinigungsanlage. Sicherstellung der Einhaltung des Euro 6-Grenzwerts für NOx von 80 mg/km auf der Straße (RDE) bis -15 Grad Celsius. Falls Hersteller technische Nachrüstung verweigert, Rückkauf des Schmutz-Diesel-Pkws.

 

4. Nachrüstprogramm für alle Euro 5/V + 6/VI leichte Nutzfahrzeuge (Liefer- und Handwerkerfahrzeuge) auf aktuelle Euro 6/VI SCR-Technologie.

 

5. Sonderinfrastrukturprogramm für einen „Sauberen ÖPNV“: Verpflichtung und Ertüchtigung der Kommunen, dass bis spätestens 1.7.2018 alle ÖPNV-Busse entweder über SCR-Katalysator und Partikelfilter verfügen und die Euro 6 Abgaswerte einhalten oder durch Neufahrzeuge mit Erdgas- oder Elektroantrieb ersetzt werden. Ausbau des Angebots an Nachverkehrsleistungen wie Streckenausweitung, Taktverdichtung und Ausdehnung der Betriebszeiten.

 

6. Einführung der Sammelklage ins deutsche Recht, um dem Verbraucher verbesserte Rechte gegenüber betrügerischen Unternehmen zu geben.

 

7. Transparenzzusage der Industrie: Verpflichtung zur Veröffentlichung der RDE-Messwerte aller Fahrzeugmodelle für CO2 und NOx (für den Temperaturbereich minus 15 Grad Celsius bis plus 35 Grad Celsius) und des fahrzeugspezifischen Temperaturbereichs mit von der Software gesteuerter, ordnungsgemäßer Abgasreinigung.

 

8. Transparenz der Behörden: Offenlegung aller CO2- und emissionsbezogener Daten durch das Kraftfahrt-Bundesamt: Die Automobilindustrie stimmt der Veröffentlichung aller für die Nachprüfung von CO2- und Abgaswerten notwendigen Fahrzeugdaten sowie der gefundenen illegalen sowie der für "legal" erklärten Abschalteinrichtungen ausdrücklich zu. 


NABU Kreisverband überprüft Standort

 

10.11.2018 - Nachdem die Fahrverbote immer wahrscheinlicher werden, haben sich einige, darunter Steffen Bilger, Staatsekretär aus dem Verkehrsministerium, daran gemacht die Standorte der Messstationen zu hinterfragen. Deshalb haben wir uns den Standort der Messstation an der Friedrichstraße genauer angeschaut.

Die Luft rund um die Messstationen soll für die Umgebung möglichst repräsentativ sein, so schreibt es die 39. Bundesemissionsschutzverordnung (BImSchV) vor. Negativ wirkt sich aus, dass die Station direkt vor dem Gebäude liegt. Die positiven Aspekte über wiegen jedoch. Nur wenige Meter entfernt befindet sich eine große Grünzone, die bedingt durch den weiten Gebäudeabstand für einen regen Luftaustausch sorgt. Der tiefste Punkt der Friedrichsstaße ist in etwa so weit entfernt wie der offene Bereich Richtung Kepplerbrücke. Die Stuttgarter Straße mit noch mehr Verkehr liegt weit entfernt. Fazit: Es ist davon auszugehen, dass die Luftqualität in weiten Bereichen der Friedrichstraße noch schlechter ist. Ein versetzen der Messstation weit weg von der Straße würde eher die Hintergrundbelastung messen. Wir lehnen dies entschieden ab.